Die allermeisten Whisky-Tastings an denen ich teilgenommen habe, wurden mit den üblichen Nosing-Gläsern durchgeführt. Oftmals mit Gläsern von Glencairn, die ich auch zuhause gerne benutze. Vor kurzem fragte mich jemand, ob ich das Riedel Vinum Tasting Glas kenne, was ich verneinen musste. Für mich also Grund genug, der Sache auf den Grund zugehen.
Das Riedel VINUM Tasting Glas¹ wurde eigentlich für die perfekte Degustation von Wein entworfen. Aufgrund der innovativen Glasform und der empfohlenen Füllmenge sollte sich das Glas jedoch ebenso für Whisky eignen und genau das habe ich vor ein paar Tagen ausprobiert.
In den dicken und hohlen Stiel des Glases passen exakt 2cl Flüssigkeit, die in die Cuppa des Glases fließt, hält man es schräg. So kann angeblich am besten die Farbe bestimmt werden. Legt man das Glas auf den Tisch und rollt es 360° um die eigene Achse, wird die komplette Glasfläche bis ca. einen Zentimeter unter dem Rand mit dem Whisky benetzt, wodurch sich die optimale Duftintensivität entwickeln soll. Die Glasform soll den Whisky sehr schlank auf die Zunge leiten, was einem harmonischen Geschmacksbild zugute kommt. Soviel zur Theorie.
Verkostet habe ich einen Lagavulin Distillers Edition 1997/2013 mit dem Riedel VINUM Tasting Glas¹ im Vergleich mit dem Glencairn Nosing Glas, wobei ich in diesem Beitrag nicht auf den Whisky eingehen werde, sondern nur auf das Glas.
Die Bestimmung der Farbe klappt mit beiden Gläsern sehr gut, wobei das Riedel Glas durchaus mehr Komfort für Spielereien bietet. Einen wirklichen Vorteil sehe ich hier jedoch nicht. Ganz anders beim Nosing, hier entfaltet sich der Whisky so immens stärker und intensiver, dass man es kaum beschreiben kann. Während man beim Glas von Glencairn noch am rätseln ist, mit welchen Düften man es zu tun hat, wird man beim Riedel fast mit Dufterkenntnissen erschlagen. Geschmacklich konnte ich zwischen beiden Gläsern kaum einen nennenswerten Unterschied feststellen.
Die aufkommende Intensität des Dufterlebnisses ist wirklich einzigartig und für die Verkostung eines Whiskys kann ich eine absolute Empfehlung aussprechen. Allerdings sind € 20,– auch nicht gerade ein Schnäppchen für ein Glas, ausprobiert sollte man es aber trotzdem einmal haben.
Am Samstag haben wir wieder ein Whisky-Meetup und werden einige der Gläser für einen Gruppentest am Start haben. Ich bin gespannt, wie die anderen sechs Teilnehmer auf das Glas reagieren. Habt ihr das Riedel VINUM Tasting Glas¹ schon einmal ausprobiert und welches Glas empfehlt ihr für ein Whisky Tasting?
¹Produktempfehlung via Amazon.de
Update vom 27.04.2014
Bei unserem gestrigen whiskySBH-Meetup haben wir das Glas zu siebt ausprobiert. Sechs der Teilnehmer waren restlos begeistert, einer davon sehr angetan. Mehr erfährt man in Kürze im Verkostungsbeitrag.
3 Gedanken zu „Test: Das Riedel Vinum Tasting Glas“