Lineup Orga-Meetup Juli 2014

So ein Tasteup muss geplant werden: Orga-Treffen im Juli 2014 | #tasteup #whiskySBH

An einem ausgemacht verregneten Samstag Ende Juli 2014 traf sich das Orga-Team von Tasteup.de (aka die Jungs) am frühen Nachmittag im Brennerhof in Immendingen, um die anstehenden Aktivitäten zu organisieren. Wie nicht anders zu erwarten stand natürlich auch ein #tasteup auf der to do Liste dieses Arbeitstreffens.

Dieser Tatsache Rechnung tragend stärkte man sich vorab angemessen, plauderte entspannt über dies und das und wandte sich dann der Arbeit zu.

Eine strärkende Mahlzeit
Eine stärkende Mahlzeit

Nach dem organisatorischen Teil wurde aus dem Arbeitstreffen ein Tasteup, bei dem drei Kandidaten an den Start gingen.

#1 Ardbeg Auriverdes

Ardbeg Auriverdes
Ardbeg Auriverdes

Der erste Kandidat kommt von Ardbeg, also ein echter Islay-Whisky. Unseren Verkostern ist aufgefallen, dass die Flasche bereits kurz nach dem Öffnen ihren Duft angenehm verbreitete.
Er hat 49,9 Vol% und ist sehr hell bernsteinfarben.

Beim Nosing offenbart sich dieser Whisky leicht torfig und salzig, bietet Fruchtnoten, leichten Rauch und erdige Nuancen.

Am Gaumen findet sich eingangs eine sanfte Rauchigkeit. Er ist angenehm torfig und salzig mit ganz leichten Eichentönen. Aber auch eine leichte fruchtige Note findet sich. Ein typischer Ardbeg.
Der Abgang darf sich durchaus als medizinisch bezeichnen. Später wird er sehr warm. Bemerkenswert, die fast 50 Vol% fallen kaum auf.

Mit Wasser wird das Produkt cremiger und die salzigen und erdigen Anteile nehmen zu. Ein Hauch von Eiche kommt hinzu. Der Anteil von Torf und Rauch lässt nach.

Solide aber unspektakulär war die einhellige Meinung. Nicht gefunden wurden jedoch die angekündigten Mokkanoten.

Die Bewertung unserer Tester (nach Schulnoten)
3, 3, 3 = 3

Zusatzinfos zum Ardbeg Auriverdes

Speziell für den Ardbegday 2014 legte die Destille diesen Whisky auf, der nur in limitierter Anzahl angeboten wurde.
Gestaltung der Verpackung und der Flasche weisen viele kleine Hinweise auf den Ardbegday 2014 UND die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 auf. Der Namenszug Auriverdes ist in gold (auri) und grün (verdes) gestaltet und ist auch eine Verneigung vor der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft, den “Auriverdes”.
Schon in kurzer Zeit waren alle vorhanden Flaschen ausverkauft, wurden bei ebay usw. angeboten und der ursprüngliche Verkaufspreis von ca. 72 Euro stieg auf ca. 150 Euro (Stand Ende Juli 2014).
Seine Charakteristik, die Mokkanote, soll dieser Ardbeg durch die Verwendung von nach einem neuen Verfahren getoasteten Fassdeckeln haben.

#2 Caol Ila Destillers (limited) Edition 12y., 2000/2012 8 – 472

Caol Ila Destillers limited editon 2000/2012 8/472
Caol Ila Destillers limited editon 2000/2012, Batch 8/472

Ebenfalls von Islay kommt Kandidat Nr. 2, eine 12 Jahre gereifte Lagavulin Destillers Edition, die mit 43 Vol% daher kommt. Wir hatten eine Flasche aus Fass 8 von 472, die einen strohgelben Whisky enthält, der in Muskateller-Fässern nachgereift ist.

Torf, Salz, Eiche und Karamell bilden die beherrschenden Aromen beim Nosing. Auffällig ist auch seine Süße, die dem ingesamt komplexen Eindruck keinen Abbruch tut.

Allerdings von Muskateller keine Spur. Geschmacklich imponiert dieser Whisky mit seiner Würzigkeit, die angenehm süß unterlegt ist. Die Mischung von Karamell, Torf, Salz, Seeluft und Gewürzen schmeichelt dem Gaumen.

Im Abgang wirkt er kurz und fast zu gefällig.

Die Zugabe von Wasser hebt schlussendlich auch den Muskateller hervor.

Die Bewertung unserer Tester (nach Schulnoten)
3, 3, 2 = 2,7

#3 Laphroaig 10y., Cask Strength

Laphroaig 10y Cask Strength batch 002 Jan. 2010
Laphroaig 10y. Cask Strength

Unser ungeplantes, spontanes Islay-Tasting komplettierte ein Laphroaig als dritter und letzter Kandidat. Mit einem für einen Laphroaig eher auffälligen Label lenkt dieser die Aufmerksamkeit auf sich, der als Fassstärke mit ebenfalls aus der Menge ragenden 58,3 Vol% brilliert.

Beim Eyeing bekennt sich dieser Whisky zu Bernstein.

Im Noising finden sich Pfeffer, der angenehm bissig wirkt, eine leichte Süße und recht fruchtige Eindrücke.

Geschmacklich finden sich Eiche und eine gewisse Süße; jedoch findet sich kein Pfeffer. irgendwie ist dieser Islay unerwartet wenig torfig, bietet aber eine leichte Adstringenz. Ein bisschen erinnern sich unsere Tester an eine Beschreibung von Michael Jackson: “dreckiges Bootshaus”.

Der Abgang ist kurz, warm und leicht medizinisch.

Gibt man Wasser hinzu, entschärft das angenehm.

Achtung: Empfohlen werden doppelt soviel Wasser wie Whisky! Insgesamt wird der Whisky durch Wasser salziger und wirkt weniger ausgewogen. Leider wird der Gesamteindruck eher unausgeglichen aber überraschend süffig.

Der Abgang ist mit Wasser sehr schmal.

Die Bewertung unserer Tester (nach Schulnoten)

Da das Mischungsverhältnis Whisky / Wasser von 2:1 ausdrücklich benannt ist, werten wir diesen Whisky auch mal mit Wasser

3, 2, 2 = 2,3
4, 4, 3 = 3,7

Endwertung: 2, 2, 3, 3, 4, 4 = 3

Fazit

Drei unterschiedliche und grundsolide Whisky. Der Laphroaig 10y. Cask Strength ganz knapp vor der Caol Ila Destillers Edition gefolgt vom Ardbeg Auriverdes.

Danksagung

Danke sagen wir an dieser Stelle an Brigitte und Klaus vom Brennerhof in Immendingen, wo wir wie immer sehr gut bewirtet wurden und auch unseren mitgebrachten Whisky verzehren durften. Letzteres ist keine Selbstverständlichkeit.

Damit nicht genug, konnten wir auch noch zwei Video-Verkostungen in dieser schönen Kulisse drehen.

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